Der US-amerikanische
Psychologe Abraham Harold Maslow erstellte im Laufe seines Lebens in
mehreren Schritten seine Bedürfnispyramide die sich bis heute in den
Lehrplänen der Schulen befindet. Doch meiner Meinung nach ist diese
Pyramide gerade heute absolut hinfällig, vor allem, da es zu viele
Ausnahmen gibt und sie nur für bestimmte Länder bzw nur bestimmte
Gesellschaftsschichten oder Typen von Menschen gilt. An der Spitze
der Pyramide befindet sich die Selbstverwirklichung, das "Ich"
und dessen individuelle Ziele. Schon der erste Punkt der mich stört.
Denn genau diese Gesellschaft, in der jeder danach strebt ein ganz
besonderes Individuum zu sein, sorgt dafür, dass uns andere mehr und
mehr egal sind. Nach Maslow ist aber genau das, das höchste Ziel.
Sicher stimmt das auch für sehr viele Menschen, vor allem in den
westlichen Ländern, aber es gibt auch ganze Religionen, die genau
das ablehnen. Auch an dieser Stelle könnte man argumentieren, dass
ja schon die Religion an sich eine Form der Selbstverwirklichung ist,
aber sobald man sich der Religion angenommen hat wäre ja dann die
Selbstverwirklichung beendet, was nach Maslows Theorie eigentlich
nicht möglich sein kann, denn wie soll die Pyramide einfach ihre
Spitze verlieren. Trotzdem ist die Spitze der Pyramide immer noch
das, was nahezu für alle Menschen weltweit gilt und sicherlich am
schwersten anzufechten ist, wie auch meine folgenden Argumente zeigen
werden, heute steht für die meisten Menschen Selbstverwirklichung
mehr im Mittelpunkt ihres Lebens als alles andere.
Die, von oben gezählte,
zweite Stufe ist Wissen und Begreifen, also die Bildung und Schule.
Vor allem für Kinder zählt das natürlich, aber gerade für
Menschen mittleren Alters ist diese Stufe entweder gar nicht mehr
vorhanden oder viel weiter unten einzuordnen. Viele Menschen lernen
einfach schon von sich aus ab einer gewissen Zeit einfach nichts mehr
und verlieren vollständig ihre Neugier und somit auch das Verlangen
nach Wissen und Begreifen, das Bedürfnis entfällt nahezu
vollständig, da sie sich mit ihrem Alltag abfinden. In unserer Welt
war es noch nie gerne gesehen wenn man Dinge hinterfragt und
besondere Neugier zeigt oder alles untersucht. Das liegt nicht am
Menschen selbst, sondern an den Systemen in denen wir leben und
lebten und genau dadurch hat sich im Laufe der Jahrhunderte eben
eingebürgert, dass die meisten Menschen sich fügen und ihre Neugier
verlieren. Auch wenn das ganz klar nicht für alle gilt, aber
zumindest für die meisten "Otto-Normal-Verbraucher".
Die nächste Stufe ist
Anerkennung und Respekt, also die Rolle des Gruppenführers, und das
ist eine sehr interessante neue Entwicklung, denn die neue
Generation, die nun teils auch schon arbeiten geht, scheut sich, so
beobachteten Psychologen und Studien, vor Führrungpositionen.
Heutzutage übernimmt man nicht mehr gerne Verantwortung. Das
spiegelt sich auch in unseren politschen Systemen wieder, in denen
niemand für Fehler wirklich verantwortlich gemacht werden kann und
ein Politiker selbst nach dem Austritt aus der Politik noch sein
gesamtes Leben finanziert bekommt etc. Und meiner Meinung nach ist
ein Gruppenführer defintiv mit Verantwortung gleichzusetzen, wenn
aber niemand mehr Verantwortung übernehmen möchte und dies auch
nicht mehr gelehrt wird, kann man nicht davon sprechen, dass dies ein
Bedürfnis ist, welches jeder Mensch hat. Und wer für nichts
Verantwortung übernehmen will, der kann auch keine Anerkennung
anstreben wollen.
Soziale Bedürfnisse ist die
nächste Stufe, die Zugehörigkeit zu Gruppen. Das ist sehr
interessant, denn wenn die höchste Stufe Selbstverwirklichung ist
und ich bereits sagte, dass heute jeder nur noch versucht individuell
zu sein, wie kann es dann aber schon 3 Stufen vorher das Ziel sein
sich einfach zu fügen und Gruppen anzugehören, wo das doch nur
einfaches "mitlaufen" wäre, was ja offensichtlich nicht
das höchste Ziel ist, somit kann es aber auch nicht ein kleineres
Ziel sein, das lässt sich unmöglich vereinbaren. Meiner Meinung
nach ist es zwar schon so, dass man versucht zu Gruppen zu gehören,
schon alleine von der Evolution her ist das eine logische
Schlussfolgerung, aber dann gehört dieses Bedürfnis definiv nicht
in eine Pyramide an deren Spitze die Selbstverwirklichung steht, die
wiederum nicht biologisch bedingt ist, sondern allein ein Produkt
unserer Gesellschaft und Geschichte. Somit gehören diese beide
Stufen meiner Meinung nach in unterschiedliche Pyramiden.
Auf der, von oben
vorletzten, Stufe befinden sich die Sicherheitsbedürfnisse. Diese
kann ich sehr gut nachvollziehen. In egal welchem Land oder
Gesellschaft, Sicherheit ist immer ein Bedürfnis. Aber, es gibt
durchaus Menschen die am Rande oder außerhalb der Gesellschaft leben
und deshalb kein Dach über dem Kopf etc anstreben. Jedoch steht das
nicht zur Debatte, da sich die Pyramide ja auf eine Gesellschaft
bezieht. Somit sind die Sicherheitsbedürfnisse genauso wie die
physiologischen eigentlich die einzigen Stufen, die man nicht
kritisieren kann. Essen und Trinken, also die letzte Stufe ist schon
allein biologisch ein Pflichtbedürfnis und bildet die Grundlage des
Lebens.
Zusammenfassend muss man
sagen, dass die Bedürfnispyramide zu viele Fehler hat, zu viele
Punkte, die zu beanstanden sind, als dass man sie länger im Lehrplan
behalten sollte. Man kann für einen Menschen keinen Bauplan für
dessen Bedürfnisse entwickeln, das gilt natürlich ganz besonders
für die individuellen, aber auch für alle anderen Stufen der
Pyramide gibt es einfach weder eine einheitliche Reihenfolge, noch
kann man sagen, dass jeder diese Stufen besitzt. Nun wird uns
beigebracht, dass diese Menschen dann die Stufen überspringen, aber
wenn dann sowieso nur das Fundament interessant ist, kann man auch
gleich die gesamte Pyramide weglassen.
Nach meiner Auffasung sollte man in Ethik viel eher lernen, wie man selbst Menschen und die Gesellschaft analysiert und wie man vor allem seine eigenen Bedürfnisse besser verstehen lernt. Maslows Pyramide kann dabei ganz sicher helfen, aber sie sollte eben auch nur als solch eine Hilfe dienen, und nicht als etwas, was man sich einprägen soll und was abgefragt wird, wie gesagt ist die Pyramide dafür zu lückenhaft. Ethik als Moral-und Sittenlehre sollte auch nur über Moral und Sitte lehren, dazu gehören in meinen Augen aber nicht die Ideen anderer Menschen, diese sollte man nur den Schülern zeigen, und ihnen beibringen, dass beispielsweise die Bedürfnispyramide helfen kann Ethik zu verstehen.
Nach meiner Auffasung sollte man in Ethik viel eher lernen, wie man selbst Menschen und die Gesellschaft analysiert und wie man vor allem seine eigenen Bedürfnisse besser verstehen lernt. Maslows Pyramide kann dabei ganz sicher helfen, aber sie sollte eben auch nur als solch eine Hilfe dienen, und nicht als etwas, was man sich einprägen soll und was abgefragt wird, wie gesagt ist die Pyramide dafür zu lückenhaft. Ethik als Moral-und Sittenlehre sollte auch nur über Moral und Sitte lehren, dazu gehören in meinen Augen aber nicht die Ideen anderer Menschen, diese sollte man nur den Schülern zeigen, und ihnen beibringen, dass beispielsweise die Bedürfnispyramide helfen kann Ethik zu verstehen.
Maximilian
Decker