05 November 2013

R.I.P.

Der Tod ist ein ständiger Begleiter des Lebens.

Mein Uropa, stolze 92 Jahre alt geworden, hat uns am 1.November verlassen.
Zugegeben, für die Menschheit war das sicher nicht von hoher Bedeutsamkeit, aber ich will an dieser Stelle einfach mal die Gelegenheit nutzen, um loszuwerden, was für ein großartiger und lebensfroher Mann er war, den ich leider viel zu wenig kennen lernen konnte.
Das ist ganz vor allem dem geschuldet, dass er nicht gerade um die Ecke wohnte, sondern gute 5 Autobahnstunden entfernt lebte. Aber immer wenn ich bei ihm war, war ich begeistert davon, wie viel Lust er in noch so hohem Alter am Leben verspürte, dass er sich regelmäßig mit Freunden und, ja, auch Freundinnen traf, und einfach ganz und gar nicht wie ein verbitterter alter Mann wirkte, den man sich oft vorstellt wenn man Uropa hört.
Er war am liebsten in seinem Mercedes. Autofahren, das war die größte Freude für ihn, und als die Gesundheit ihm diese nahm, hat man auch gleich gemerkt, dass die vorher so große Lebensfreude auf einmal ganz schnell ein niedriges Niveau erreichte. Er wird es vermisst haben seine Strecken genüsslich mit der "E-Klasse" entlang zu fahren, jeden Tag, den er nicht konnte, mehr.
Nun setzte er sich am 1.November, nach einem entspanntem Abendessen mit einer Freundin, in den Sessel und schlief ein.

Wenn ich ehrlich bin, ich würde es mir nicht besser vorstellen können. Mit fast 93 in völliger Zufriedenheit einzuschlafen ist wahrscheinlich die wünschenswerteste Art aus dem Reich der Lebenden zu gehen.

Trotzdem, die Trauer über den Verlust bleibt, auch die Trauer darüber, diesen Mann nicht viel öfter gesehen zu haben, nicht viel mehr mit ihm geredet haben zu können. Was bleibt ist wie so oft die Erinnerung, Fotos oder Videos. Doch um die unbeschreiblich lebensfrohe Aura wiederzugeben reicht das niemals aus.

Ruhe in Frieden.

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